Über uns

Luzern ist in Bewegung oder in der Kultur- und Bildungslandschaft dieser Stadt bewegt sich einiges. Das bedeutet auch: Luzern als Ort mit einem differenzierten und sich weiter differenzierenden Fachhochhochschulangebot, als Ort einer im Ausbau begriffenen Universität, der die Bevölkerung mit überzeugender Mehrheit zugestimmt hat, bewegt sich durch eine Phase des Umbruchs.

Diese Entwicklung stellt natürlich auch das bibliothekarische Dienstleistungszentrum Luzerns, die Zentral-und Hochschulbibliothek, vor neue, teils grosse Herausforderungen, und mit der Bibliothek eben auch die Gesellschaft von Freundinnen und Freunden, die sich seit 1973 für ‚ihre' Bibliothek ideell und materiell engagiert. Mit einer deutlichen Erweiterung ihres Spektrums hat die ZHB auf die Veränderungen reagiert. Obwohl noch in derselben architektonischen Hülle wie vor 50 Jahren, hat sich die Bibliothek doch gravierend verändert und präsentiert ihr reiches Innenleben inzwischen in neuer Erscheinung.

Wandel und Entwicklung waren auch für die GFZB deutliche Signale, ihre Ziele, Aufgaben und die Formen einer wirkungsvollen Realisierung zu überdenken. Unmittelbar ausgelöst wurde dieser Reflexionsprozess durch den krankheitsbedingten Rücktritt des Präsidenten, Dr. Louis Hertig, im April 2001. Nahezu drei Jahrzehnte hat Dr. Hertig als treibende Kraft, Erscheinung und Leben der GFZB geprägt. Er verstand es, die Anliegen der Gesellschaft wirkungsvoll zu kommunizieren und immer wieder engagierte Freunde und Freundinnen der Bibliothek für den Vorstand zu gewinnen. Mit ihnen sorgte er im Verlauf der Jahre für bedeutende finanzielle Unterstützung der Bibliothek. Mit ihnen plante er desgleichen eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen für die Gesellschaft. Sein Abschied veranlasste den Vorstand, über das Entwickeln unmittelbarer Massnahmen hinaus, zu den genannten grundsätzlichen Überlegungen über das künftige Profil der Gesellschaft.

In den Diskussionen beanspruchte ein Punkt nachhaltige Priorität: der Rückgang der Mitgliederzahl. Diese Dezimierung ist ein Thema, das auch andere etablierte Vereine beschäftigt. Zeitgeist und Zeitknappheit - das scheinen heute die favorisierten Argumente gegen das Engagement im Verein, obwohl gerade in einer Zeit verminderter Subventionen, das unverzichtbare Engagement der Milizsysteme von kaum zu überschätzender Bedeutung ist. Hinzu kommen unmittelbare Gründe, zum Beispiel entfiel durch die generelle Aufhebung der Benutzungsgebühren der ZB, 1993, ein materieller Anreiz zur Mitgliedschaft. Darüber hinaus erschien vielen das Wirken der Bibliothek als selbstverständlich, gerade auch wegen der erfolgreichen Versorgung im Bereich der sekundären und tertiären Bildung.

Bisherige Versuche, den Mitgliederbestand durch ein attraktives Angebot zu erhöhen - konkret: die Herausgabe eines Neujahrsblattes - hatten nicht den erwarteten Erfolg. Daher entschied sich der Vorstand im Frühjahr 2001, nach einer Laufzeit von zwei Jahren, auf die Fortführung dieses Projekts zu verzichten.

Möglichkeiten und Grenzen der Gesellschaft - unter diesem Thema erarbeitete der Vorstand an fünf Sitzungen zwischen dem 30. April und dem 4. Dezember ein Strategiepapier und definierte folgende Ziele für eine erfolgreiche Zukunft der Gesellschaft :
Die Gesellschaft muss die Bibliothek offensiver in der Öffentlichkeit verankern, und zwar durch intensive Kommunikation (Werbung) über deren vielfältige Tätigkeit. Es gilt, das öffentliche Bewusstsein von der eminenten Rolle der ZHB beim Ausbau des Hochschulplatzes Luzern zu verstärken.

Dazu ist das Beziehungsnetz der Bibliothek zu erneuern, insbesondere in der jungen Generation, auch mit Hilfe einer permanent à jour-gebrachten Homepage, damit dieses auch bei der politischen Unterstützung der Bibliothek - u.a. für die EDV-Vernetzung im Raum Luzern und die Planung eines Erweiterungsbaus - mobilisiert werden kann. Die materielle Unterstützung der Bibliothek durch die Gesellschaft soll durch neue Formen der individuellen Beteiligung an der Ergänzung oder Restaurierung der Bestände erweitert werden.

Vor allem aber ist es wesentlich, mit neuartigen, attraktive Veranstaltungen der Gesellschaft zur aktiven Kulturarbeit der Bibliothek beizutragen und die ZHB als Ort der Begegnung kulturell Interessierter zu annoncieren und zu bestätigen.

Am Tag der offenen Türen der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, dem 19. August, präsentierte sich die Gesellschaft mit einem eigenen Stand zahlreichen Besuchern. So ergaben sich Möglichkeiten, Ideen und Ziele vorzustellen und neue Mitglieder zu werben. In der letzten Sitzung des Jahres konnte der Vorstand ein spannendes Programm für das Jahr 2002 genehmigen.

Die Tätigkeit des Vorstandes konzentrierte sich im übrigen einerseits auf die Suche nach einem neuen Präsidenten und auf den Ersatz der zurücktretenden Mitglieder des Vorstands, Dr. Remigius Küchler, lic.oec. Gian Antonio Paravicini Bagliani und lic.oec. André Fischer, anderseits auf die Revision der Statuten, die durch die Namensänderung der Bibliothek unumgänglich geworden war.

Diese Suche war denn auch erfolgreich, so dass der Vorstand anlässlich der Generalversammlung vom 26. Februar 2002 einen neuen Präsidenten vorstellen konnte: Für die nächsten zwei Jahre präsidiert Dr. Ueli Habegger die Gesellschaft, die ihr vitalisiertes Auftreten nun auch in einem neuen Namen ausdrückt. Seit der Generalversammlung nennt sich die Gesellschaft "Freundeskreis der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern". Ein Kreis, der alte Freunde und Freundinnen, nämlich viele wissenschaftlich, literarisch und kulturell interessierte Menschen, verbindet und neue Freunde und Freundinnen herzlich willkommen heisst.

So hat denn das vergangene Jahr die erfolgsversprechende Basis für eine fruchtbare Tätigkeit des Freundeskreises geschaffen. Den Mitgliedern des Vorstandes sei für ihr grosses Engagement während dieses Jahres herzlich gedankt.

Dr. Alois Schacher

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