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"Baustelle" ZHB. Kein Schritt vor, einer zurück!

Was vielen Fachleuten unwahrscheinlich schien, traf nun doch ein: Nach der vorläufigen Sistierung des dringlichen ZHB-Sanierungsprojekts schickt das Kantonsparlament die Bibliothek im März 2012 definitiv in die nächste Warterunde. Der ausführungsreife Umbau des ZHB-Haupthauses an der Sempacherstrasse ist vom Tisch. Stattdessen soll nun ein Neubauprojekt erarbeitet werden, das frühestens 2020, eher aber 2027 realisiert würde. Antworten auf die Frage, was bis dorthin mit der ZHB geschehen soll, stehen momentan noch aus.

Seit 33 Jahren plant die ZHB in einem durch dekretierte Sparmassnahmen mehrfach abgebrochenen und wieder neu begonnenen Prozess den Umbau eines Gebäudes, das schon seit Jahrzehnten aus allen Nähten zu platzen droht. Mit der konzipierten Sanierung plus dem kostenschonenden Teilumbau des Bibliotheksgebäudes an der Sempacherstrasse schien endlich die konkrete Lösung in Sicht zu sein. Bibliotheksbenutzer/innen und –mitarbeiter/innen freuten sich. Nach mehr als drei Jahrzehnten sollte endlich auch baulich der stetige innere Wandel der ZHB zu einer modernen Bibliothek nachvollzogen werden. Die Freude allerdings währte nicht lange.Tatsächlich sah sich die sechzigjährige ZHB schon im Februar 2011 mit der überraschenden Verschiebung eines Projekts konfrontiert, dem der Kantonsrat noch Juni 2010 grossmehrheitlich zugestimmt hatte. Ein überraschender kantonsrätlicher Beschluss verlangte plötzlich dramatische Einsparungen im Immobilienbereich für die Jahre 2011 bis 2015, und die Kommission Verkehr und Bau des Kantonsrates stimmt dem regierungsrätlichen Vollzugsentscheid zu. 
Das endgültige Aus aber kam im März 2012. Mit der Entscheidung gegen das bereits gut geheissene Bauprojekt schickt der Kantonsrat die ZHB in die nächste Warterunde. In dieser ungewissen Situation scheint nur das Folgende sicher: provisorische Lösungen, die am Standort Sempacherstrasse für den Zeitraum des sistierten Bauprojekts, also für circa zwei Jahre eingerichtet wurden, werden nun in ihrer gesamten Eingeschränktheit auf viele Jahre verlängert. Dazu zählen etwa die provisorische Freihandbibliothek, die Umgestaltung im Katalogsaal, aber auch die reduzierte Nutzung des Magazintrakts. Wie in den vergangenen Jahrzehnten sieht sich die ZHB genötigt, in einer schlechten Situation, unter schwierigen Bedingungen die bestmöglichen Lösungen für die Benutzer/innen zu erarbeiten. Und genau damit wird sich die ZHB in den kommenden Wochen intensiv beschäftigen. ib

/ si

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